Mittwoch, 14. August 2013

Instantnudelblumentopf

Heute war kein guter Tag, denn es war kein Dönertag.
In seinem wilden Drang nach Kreativität hat sich Herr Q deshalb an den Wasserkocher gestellt um für seine Lieblingsmitpraktikantin etwas zu zaubern, das jeden geschulten Gaumen explodieren lässt: Instantnudeln mit Rinderbratengeschmack.
In Ermangelung von Schüsseln, benutzten wir farbig ansprechende Blumentöpfe. Herr Q meinte, wir würden an einer Bleivergiftung sterben. Frau B begrüßte diesen Vorschlag, gab jedoch zu bedenken, dass die vitminreichen Düngerreste in den Blumentöpfen unseren Tod noch etwas verzögern würden.

Herr Q stellt sich vor

Die Arbeit als Praktikant im Bereich zuständig für die Verwaltung einer mittelgroßen Zeitung für "Menschen fortgeschritteneren Alters" ist nicht immer spannend. Sie lässt mich immer wieder mit philosophischen Fragen alleine.
"Welchen Sinn hat mein Leben?"
"Was sind meine Ziele?"
"Ist meine Arbeit essenziell für die Menschheit?"

Fast schon destruktive, suizide Gedanken plagen mich, wenn vom Schicksal gebeutelte Alzheimer-Patienten hier anrufen:
"Ähh.. Hallo. Ich habe auch mal einen, ähhm..., sagen wir, Artikel für Ihre Zeitung geschrieben. Meine Frau, ähh.. hat nämlich letztens so einen, ähh.., Text über Hörgeräte von Ihnen gelesen und, ähh... meinte ich könnte sowas, ähh.. also das schreiben, also sowas ja auch mal probieren!"
Schnell sind jedoch (wie könnte es auch anders sein), Hörgerät und Artikel vergessen. Und der Psychologe in mir ist gefragt.
Gerne helfe ich alten Menschen in Ihrer Verzweiflung, doch oftmals spüre ich eben diese sobald nach einiger Zeit das Gespräch beendet ist.
Ja, ich habe einem Menschen geholfen. Doch für wie lange? In den schlimmsten Fällen für vier Minuten.

Ein Paar Infos über mich: Ich liebe meinen Job, Döner und Instantnudeln. Aufopfernd und motiviert bin ich, hilfsbereit und fröhlich. Mit Frau B, meiner Mitpraktikantin, kam diese Idee wie ein Geistesblitz.
Wir möchten etwas schaffen, was unsere Kunden überdauert.
Und unserem Leben ein wenig Sinn gibt.

Herr Q

Frau B

Guten Tag,
hier spricht Frau B, Praktikantin des Verwaltungstraktes einer Zeitschrift für Menschen im letzten Lebensdrittel.
Trotz der wenigen Jahreszyklen, die ich bisher erleben durfte, kann ich sagen: Dies ist mit Abstand der langweiligste Ort der Welt!
Mein geschätzter Kollege (Herr Q) hilft mir, diese Vorhölle der Belanglosigkeit mit einem debilen Lächeln zu überstehen.
Wir entwickeln täglich Überlebensstrategien und sind auch bereit, diese mit anderen betroffenen Internetzlern zu teilen *Applaus brandet auf*

Zusammen diskutieren Herr Q und ich viel über die bedeutenden Dinge wilder Bürohengste....wie zum Beispiel über den Facettenreichtum einer Raufasertapete.
Hin und wieder kommt auch unser sittlicher Humor zu Tage, wie beim Betrachten unserer verzerrten Spiegelbilder in der Schreibtischlampe.

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